Schuldendeckungsgrad I
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Inhaltsverzeichnis
Definition
Bei der Ermittlung der Schuldendeckung werden die nach ihrer Realisierbarkeit gegliederten Vermögenswerte den nach ihrer Fristigkeit gegliederten Schulden gegenübergestellt.
Datenbeschaffung/Aufbereitung
Die Daten zur Errechnung sind einfach der Bilanz zu entnehmen. Je nach der Art des Schuldendeckungsgrades (I, II oder III) sind die einzelnen Vermögenswerte zu kumulieren.
Interpretation
Die Kennzahl Schuldendeckungsgrad versucht 'sicherzustellen' , dass fällige Schulden bedient werden können. Dazu werden stufenweise Vermögensgegenstände kumuliert. Je schneller ein Gegenstand liquidierbar ist, umso eher kann er dazu beitragen, bei Fälligkeit der Forderung diese zu bedienen. Die Frage hier lautet : Wie schnell lässt sich eine Vermögensposition in liquide Mittel umwandeln und welcher Preisabschlag muss bei sofortiger Umwandlung hingenommen werden?
Die obige Prinzipiell-Darstellung ist eine Ausprägung der sog. „goldenen Bilanzregel“: Das, was langfristig der Firma dienen soll (d.h. in ihr verbleiben soll), soll auch langfristig finanziert sein. Deshalb ist es aus Vorsichtsgründen wichtig, die Struktur des Vermögens mit der Struktur der Schuldenfälligkeit weitgehend gleich zu gestalten. Die Kennzahl Schuldendeckungsgrad hat darum die gleiche Analyse zum Ziel wie ein Anlagendeckungsgrad (siehe auch Anlagendeckungsgrad I, Anlagendeckungsgrad II).
Die Kennzeichnung "sofort" im Schuldendeckungsgrad I wird in der Praxis nicht einheitlich verwendet. Manchmal findet eine Anlehnung an das Insolvenzrecht statt. Gebräuchlich sind ein bis drei Monate. Gerade im Schuldendeckungsgrad I ist darum zu prüfen, wie kurzfristig ein Vermögensgegenstand tatsächlich zu Geld gemacht werden kann.
(siehe auch Schuldendeckungsgrad II, Schuldendeckungsgrad III)
Literatur
Thomas Biasi, Alfred Blazek, Klaus Eiselmayer: „Finanz-Controlling – Planung und Steuerung von Bilanzen und Finanzen“, 9. vollständig neu bearbeitete Auflage, Verlag für ControllingWissen AG, Freiburg.
Ersteinstellender Autor
Guido Kleinhietpaß, Controller Akademie
Jacqueline Tschiharz