BilMoG
Aus ControllingWiki
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Wirkungen
• Durch den Wegfall der aktiven Ansatzwahlrechte wird tendenziell weniger Vermögen und Eigenkapital ausgewiesen. Der Wegfall der passiven Ansatzwahlrechte führt zu einem (durch die ggf. zu bildenden passiven latenten Steuern abgemilderten) höheren Eigenkapitalausweis.
• Die Möglichkeit zum Ansatz selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände wirkt zunächst gar nicht, da erst Entwicklungen berücksichtigt werden können, die nach dem 31.12.2009 begonnen wurden.
• Die Bewertungsänderungen im Bereich der Abschreibungen führen zu einem höheren Vermögensausweis und (unter Berücksichtigung latenter Steuern) höherem Eigenkapital.
• Bei bisheriger Wahl des Einzelkostenansatzes für die Bewertung des Vorratsvermögens oder der anderen aktivierten Eigenleistungen wirkt der nun notwendige Vollkostenansatz ebenfalls vermögens- und eigenkapitalsteigernd.
• Die Bewertungsänderungen der Pensionsrückstellungen dürften bei den derzeitigen (durchschnittlichen) Zinsen und der Berücksichtigung von Trendannahmen zu deutlich höheren Ansätzen zu lasten des Eigenkapitals führen (ggf. Entlastung durch die Übergangsregelung). Dies könnte ggf. durch die Saldierung mit schuldendeckendem Vermögen, welches dann zum beizulegenden Zeitwert in die Berechnung eingeht, kompensiert werden.
• Bei den sonstigen Rückstellungen können die einerseits zu berücksichtigenden Erfüllungsbeträge und die andererseits notwendige Abzinsung zu einem leicht geringerem Ausweis führen, was das Eigenkapital erhöhen würde.
• Die Änderung der Bewertungsmethodik der latenten Steuern wird durch das Wahlrecht zur Aktivierung der aktiven latenten Steuern deutlich in der Wirkung gemindert. Hier ist die Bandbreite der Wirkungen daher auch in Abhängigkeit von der individuellen Unternehmenssituation (z. B. das Vorhandensein von Verlustvorträgen) und der Nutzung der Wahlrechte sehr groß.
Literaturtipps
Bertram/Brinkmann/Kessler/Müller (Hrsg.): Haufe Bilanzkommentar, Freiburg 2010.
ICV-Facharbeitskreis "Controlling und IFRS" (Hrsg.): BilMoG und Controlling, Freiburg 2009.
Ersteinstellender Autor
Prof. Dr. Stefan Müller