Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von ControllingWiki. Durch die Nutzung von ControllingWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern. Weitere Informationen

Die fünf Top-Controls für den nachhaltigen Erfolg (AMPEL)

Aus ControllingWiki

Version vom 15. Mai 2020, 16:49 Uhr von Wiki-Redaktion (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Nachhaltig erfolgreiche Unternehmen schaffen es immer wieder, ihr Angebot an neue Entwicklungen in der Technologie, in den Beschaffungs- und Absatzmärkten sow…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Achtung. Sie nutzen eine nicht mehr unterstützte Version des Internet Explorer. Es kann zu Darstellungsfehlern kommen. Bitte ziehen Sie einen Wechsel zu einer neueren Version des Internet Explorer in Erwägung oder wechseln Sie zu einer freien Alternative wie Firefox.

Nachhaltig erfolgreiche Unternehmen schaffen es immer wieder, ihr Angebot an neue Entwicklungen in der Technologie, in den Beschaffungs- und Absatzmärkten sowie an Änderungen in den Prioritäten und Bedürfnissen bestehender und potenzieller Kunden anzupassen. Dies lässt sich aus Erfolgsgeschichten von «hidden champions» und aus den Entwicklungen von Konzernen, die seit Jahrzehnten bestehen, nachvollziehen. Im Rahmen unserer Beratungsaufträge haben wir uns regelmässig gefragt, was denn diese erfolgreichen Unternehmen besser machen als andere.

Unsere Erkenntnisse lassen sich im Kunstwort AMPEL zusammenfassen. Nachhaltig erfolgreiche Unternehmen haben in ihrer Entscheidungsfindung und bei der Umsetzung immer die AMPEL vor Augen:

Die AMPEL für nachhaltigen Erfolg.png

Die AMPEL für nachhaltigen Erfolg

A Jede Organisation muss die Mitarbeitenden finden und halten können, die die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse haben, am Markt erfolgreiche Produkte und Services zu erfinden, zu entwickeln, kundengerecht herzustellen. Zudem müssen sie die dazu notwendigen internen Prozesse bedürfnisgerecht betreiben und weiterentwickeln. Deshalb sind in der Organisation Bedingungen zu schaffen, welche bestehende und potenzielle Mitarbeiter attraktiver finden als diejenigen anderer möglicher Arbeitgeber. Gute Bezahlung ist ein bedeutender Faktor. In Umfragen zeigt sich jedoch immer wieder, dass fachliche und positionsbezogene Entwicklungschancen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Mitarbeiterförderung und vor allem der Sinn der Arbeit und die Art der Zusammenarbeit ausschlaggebend sind.

M Die Stellung im Markt verbessert sich, wenn die eigenen Produkte und Services aus Sicht der bestehenden und der potenziellen Kunden mehr Nutzen generieren als Angebote anderer Anbieter. Dies bezieht sich nur sehr beschränkt auf die Verkaufspreise, sondern vielmehr darauf, ob die eigenen Angebote in der Kaufentscheidung der Kunden den höheren Stellenwert erhalten als diejenigen der anderen Anbieter.

P Die generierten Nettoerlöse müssen die Kosten der gesamten aktuellen Operation decken, die Erhaltung der vorhandenen Substanz ermöglichen und eine marktgerechte Verzinsung für alle Kapitalgeber erzielen. Zusätzlich ist auch das Geld für den Aufbau der zukünftigen Erfolgspotenziale zu verdienen. Denn ohne dieses Geld kann das Unternehmen nicht genügend in die Marktstellung und in die Evolution investieren. Es wird mittelfristig nicht mehr existenzfähig sein. Dazu ist es auch nötig, die internen Input-/Output-Verhältnisse zu verbessern, das heisst, überall und kontinuierlich die Produktivitäten zu erhöhen.

E Jedes Unternehmen muss sich ständig weiterentwickeln. Bestehende Produkte und Dienstleistungen werden durch andere Anbieter billiger angeboten, werden zu teuer in der Herstellung oder werden nicht mehr nachgefragt. Interne, vor allem auch administrative Prozesse sind neuen Anforderungen anzupassen und effektiver und effizienter abzuwickeln. Das erfordert laufend Innovationen und Verbesserungen. Viele ehedem weltbekannte Unternehmen sind verschwunden, weil sie ihre Evolution nicht genügend tatkräftig förderten.

L Hat ein Unternehmen nicht genügend verfügbare Geldmittel (Geldbestände oder offene Kreditlimiten), kann es weder die Löhne noch die fälligen Rechnungen rechtzeitig bezahlen. Das ist üblicherweise das Ende, da nur Wenige einen Konkurs abwenden können. Die jederzeitige Zahlungsfähigkeit muss deshalb sowohl in der kurzen sowie in der langen Frist geplant und gesteuert werden.

Diese fünf AMPEL-Elemente nennen wir Top-Controls, weil sie die obersten Entscheidungs- und Umsetzungsbereiche jeder zum Erfolg zu führenden Organisation repräsentieren. Nachhaltig erfolgreiche Unternehmen organisieren sich und damit auch ihre Managementaufgaben entsprechend. Die Fläche des für die AMPEL-Darstellung gewählten Fünfzacks soll darauf hinweisen, dass die Beziehungen zwischen den fünf Elementen in ein Fliessgleichgewicht zu bringen sind, soll die Organisation nachhaltig erfolgreich sein. Die Schwierigkeit bei diesem Unterfangen besteht darin, dass die Wechselwirkungen zwischen den fünf Elementen sowohl unterstützend als auch widersprechend (antinomisch) sein können. Alle fünf Elemente müssen jederzeit im grünen, mindestens im gelben Bereich sein, soll die Organisation nachhaltig erfolgreich bleiben.

Dazu ein Beispiel: Versucht ein Unternehmen, seine Marktstellung durch Gewährung von Rabatten oder Ähnlichem zu verbessern, steigt zwar die Auslastung in der Fabrik, doch sinken wegen der niedrigeren Nettoerlöse (pro Einheit) die Deckungsbeiträge und in Folge der Cash Flow und der Gewinn. Als Folge der hohen Kapazitätsauslastung muss in Anlagen investiert werden, das Geld dazu ist aber wegen des geringeren Cash Flows nur beschränkt verfügbar. Geringerer Cash Flow bedeutet zudem auch, dass weniger in die Evolution investiert werden kann und auch weniger Geld zur Verbesserung der Arbeitsplatzattraktivität zur Verfügung steht. Die AMPEL fällt aus dem Fliessgleichgewicht und es wird, wird nicht rechtzeitig gegengesteuert, mittelfristig die Zahlungsunfähigkeit eintreten.

Gute Controller ermöglichen schon lange die umfassende Liquiditäts- und Profitabilitätsplanung. Zum unverzichtbaren Management-Partner werden sie vermehrt, wenn sie auch Planungs- und Steuerungsinstrumente für die Markstellung, die Evolution und Innovation sowie Verbesserung der Attraktivität für Mitarbeiter entwickeln.

Quellen

Rieder, Lukas; Management-Control-System, integriert planen und steuern, Schäffer-Poeschel, Stuttgart, 2020

Ersteinstellende Autoren

Dr. Lukas Rieder

CZSG Controller Zentrum St. Gallen

Engelaustrasse 25 | CH-9010 St.Gallen

Tel. +41 71 2449 333

Homepage: https://www.controlling-controller.com | Mail: lukas.rieder@czsg.com