Anlagenintensität
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Inhaltsverzeichnis
Definition
Datenbeschaffung/Aufbereitung
Die Höhe des Anlagevermögens, der Vorräte und des Gesamtvermögens können dem Jahresabschluss entnommen werden. Dabei besteht gem. §266 Abs. 2 Buchst. A I. – III. HGB das Anlagevermögen aus den Immateriellen Vermögensgegenständen, den Sachanlagen sowie den Finanzanlagen. Die Vorräte bestehen gem. §266 Abs. 2 Buchst. B I. HGB aus den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (RHB-Stoffe), den unfertigen Erzeugnissen, den unfertigen Leistungen, den fertigen Erzeugnissen und Waren sowie den geleisteten Anzahlungen. Das Gesamtvermögen besteht aus der Summe aller Aktiva in der Bilanz.
Interpretation
Die Anlagenintensität zeigt den Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen. In der Regel ist eine hohe Anlagenintensität ein Indikator für ein höheres Risiko, da das Unternehmen weniger flexibel ist und bei Marktveränderungen und Betriebsschwankungen nicht so schnell hierauf reagieren kann. Eine hohe Anlagenintensität zeigt, dass viel Kapital im Anlagevermögen langfristig gebunden ist und dass eine Fixkostenlastigkeit vorliegt. Zu beachten ist bei dieser Kennzahl, dass bestimmte Finanzierungsformen wie z.B. Leasing diese Kennzahl stark verändern können, da z.B. geleastes Anlagevermögen im Jahresabschluss nicht im Anlagevermögen ausgewiesen wird. Dadurch fällt die Anlagenintensität niedriger aus, obwohl unter Anderem langfristige Leasingverträge die Flexibilität des Unternehmens einschränken. Ein Zielwert ist hier nur schwer festzusetzen, da diese Kennzahl stark von der jeweiligen Branche abhängt. Von 0% - 30% ist das Risiko gering, zwischen 30% und 79% besteht ein mittleres Risiko und bei einer Anlagenintensität in Höhe von 80% oder mehr ist das Risiko hoch einzuschätzen. Durch den stetig steigenden Automatisierungsgrad des produzierenden Gewerbes steigt zwangsläufig die Anlagenintensität.
Beispiel
Anlagevermögen: 60.000.000 €
Vorräte: 10.000.000 €
Gesamtvermögen: 100.000.000 €
Die Anlagenintensität liegt in diesem Beispiel bei 60 %. Werden die Vorräte miteinbezogen, liegt sie bei 70 %. Ob diese Ergebnisse jedoch positiv zu bewerten sind, kann ohne weitere Daten (Branchendetails) nicht gesagt werden.
Literatur
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Ersteinstellender Autor
Christoph Bieramperl