Capital Asset Pricing Model CAPM
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Definition
Das CAPM ist ein weit verbreitetes Modell zur Bildung von effizienten Wertpapierportfolios. Dazu wird ermittelt, welche Renditeforderung von Anlegern gestellt wird, damit sie bereit sind, in risikobehaftete Geldanlagen zu investieren. Ein zentrales Element dieses Modells besteht in der Berechnung der Eigenkapitalkosten. In allgemeiner Form lautet es:
Eigenkapitalkosten | = | β*Marktrendite + risikoloser Zins |
Datenbeschaffung
Für den risikolosen Zinssatz ist es sinnvoll die Verzinsung von Staatspapieren mit hoher Bonität, wie z.B. den Bundesschatzbrief, zu verwenden, da diese im Allgemeinen immer bedient werden und somit risikolos sind. Bei der Bestimmung der Marktrendite kann es sich ein wenig komplizierter verhalten. Hierbei sollten die Aktivitäten des Unternehmens berücksichtigt werden. Denn es macht keinen Sinn, bei einem in Deutschland agierenden Unternehmen, die Marktrendite des Dow Jones zu verwenden, da andere Voraussetzungen vorliegen. Lieber sollte man die nationalen bzw. regionalen Märkte als Bezugsbasis verwenden. Der letzte Faktor zur Ermittlung der Eigenkapitalverzinsung ist der β-Faktor (sprich: Beta-Faktor). Dieser stellt die Volatilität einer Aktie dar, in dem die Korrelation zu einem Portfolio von Wertpapieren (in diesem Zusammenhang: Aktien) ermittelt wird. Die Volatilität dient als Maß zur Beurteilung des Risikos, dass mit der Aktie im Vergleich zu anderen Aktien verbunden ist. Der ß-Faktor wird von den großen Investment- und Analysefirmen für nahezu alle Brachen regelmäßig veröffentlichen.
Interpretation
Das CAPM basiert auf vier stark einschränkenden Annahmen:
1. | Existenz eines vollkommenen Finanzmarktes, an dem alle Anlagen gehandelt werden. |
2. | Es existiert ein Marktgleichgewicht dieses Finanzmarktes. |
3. | Es gibt lediglich einen Faktor der die Marktrendite determiniert. |
4. | Die Eigenkapitalverzinsung ist normalverteilt. |
Allein diese Annahmen machen die Schwachstellen des CAPM offensichtlich. Es gibt keinen vollkommenen Finanzmarkt, sondern vielmehr viele verstreute Märkte auf denen verschiedene Anlagen gehandelt werden. Diese Märkte sind auch nicht im Gleichgewicht, da dies erfordern würde, dass jeder Anleger bereit wäre, seine Anteile in jedem Moment zu verkaufen. Da allerdings einige Anleger Aktien über mehrere Jahre hinweg halten, kann eigentlich keine exakte Marktrendite bestimmt werden. Der gravierendste Schwachpunkt ist allerdings die Annahme, dass es lediglich einen Einflußfaktor gibt. So werden z.B. die Schwankungen der Rohstoffpreise nicht im β-Faktor berücksichtigt, was gerade bei produzierenden Unternehmen zu erheblichen Fehleinschätzungen führen kann.
Jedoch muss aufgrund von mangelnden Alternativen auf das CAPM zurückgegriffen werden, da andere möglicherweise besser geeignete Modelle meist nur schwer verständlich und somit für weite Teile der Praxis ungeeignet sind. Im Bereich der Finanzinvestoren hat sich die Arbitrage Pricing Theory (APT) als empirisch basierte Alternative zur Ermittlung der Eigenkapitalkosten etabliert.
Literatur
Seminarmappe "Investitions-Controlling" der CA Controller Akademie AG, Stand: März 2013
Von Colbe/ Coenenberg/ Kajüter/ Pellens (Hrsg.): Betriebswirtschaft für Führungskräfte, 4. Auflage, Stuttgart, 2011;
Ersteinstellender Autor
Guido Kleinhietpaß, Controller Akademie
Sebastian Dietzel