Risikoanalyse
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Überbegriff zu Risikoidentifikation und Risikoquantifizierung. Bei der Risikoanalyse werden alle auf das Unternehmen einwirkenden Einzelrisiken systematisch identifiziert und anschließend hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und quantitativen Auswirkungen bewertet. Es sind alle wesentlichen Risikofelder zu betrachten:
• strategische Risiken, z.B. die akute Gefährdung wichtiger Wettbewerbsvorteile
• Marktrisiken, z.B. konjunkturelle Absatzmengenschwankungen
• Finanzmarktrisiken, z.B. Zins- und Währungsveränderungen
• rechtliche und politische Risiken, z.B. Änderungen der Steuergesetze
• Risiken aus Corporate Governance, z.B. unklare Aufgaben- und Kompetenzregelungen
• Leistungsrisiken der primären Wertschöpfungskette und der Unterstützungsfunktionen, z.B. Kalkulationsfehler oder Ausfall der IT oder Cyberrisiken
Besonders relevante strategische Risiken lassen sich identifizieren, wenn man analysiert, durch welche Faktoren die strategischen Ziele und Erfolgsfaktoren des Unternehmens besonders gefährdet werden. Beispiele für gravierende Risiken sind die Substitution des eigenen Produktes durch technologische Innovationen, der Markteintritt neuer Wettbewerber oder massive Verändrungen von Zinsen und Währungskursen. Wie man sieht, sind dies gerade Risiken, die traditionell nicht versicherbar sind.
Eine fundierte Risikoanalyse geht zudem durch den Einsatz spezifischer Analysemethoden in den einzelnen Risikofeldern über das Sammeln bekannter Risiken hinaus und sichert so die vorhande-nen Risikobetrachtungen im Unternehmen ab. Die wesentlichen Einzelrisiken sollten in einem Risikoinventar zusammengefasst und nach deren Relevanz bewertet werden.
Ersteinstellender Autor
Prof. Dr. Werner Gleißner