Supply Chain Controlling: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Aufgaben des Supply Chain Management (SCM) können sich sowohl auf das Design, die Planung als auch den operativen Betrieb der Wertschöpfungskette beziehen. Es hat daher die Aufgabe, die Zusammenarbeit der einzelnen beteiligten Unternehmen innerhalb der Supply Chain über die Unternehmensgrenzen hinweg zu koordinieren. Das SCM befasst sich dabei mit allen relevanten Funktionsbereichen. | Die Aufgaben des Supply Chain Management (SCM) können sich sowohl auf das Design, die Planung als auch den operativen Betrieb der Wertschöpfungskette beziehen. Es hat daher die Aufgabe, die Zusammenarbeit der einzelnen beteiligten Unternehmen innerhalb der Supply Chain über die Unternehmensgrenzen hinweg zu koordinieren. Das SCM befasst sich dabei mit allen relevanten Funktionsbereichen. | ||
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== Das Konzept des Supply Chain Controlling == | == Das Konzept des Supply Chain Controlling == |
Version vom 15. Februar 2010, 17:08 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Supply Chain Controlling (SCC) beinhaltet die Koordinations- und Steuerungsaufgaben des Controlling innerhalb einer Supply Chain. Die zentralen Aufgaben des SCC liegen in der Identifikation von Schnittstellen, der gegenseitigen Beziehung zwischen den beteiligten Partnern der Kette, der Entwicklung von passenden Systemen zur Schnittstellengestaltung sowie der laufenden Beziehungssteuerung zwischen den Partnern und der zugehörigen Bereiche. Es stellt für die meisten Unternehmen einen strategischen Erfolgsfaktor dar, um Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu steuern und zu kontrollieren.
Supply Chain – Kurzüberblick
Insbesondere in der Automobil- und Anlagenbauindustrie finden sich häufig vertikale Kooperationen mit Kunden und Lieferanten entlang der Wertschöpfungskette. Das fokale Unternehmen – meist der Original Equipment Manufacturer (OEM) – besitzt den Marktzugang, führt das Produkt zusammen und koordiniert Zulieferer- und Abnehmernetzwerk. Derartige Netzwerke bestehen in der Regel aus mehreren Stufen, wie dem Groß- oder dem Einzelhandel beziehungsweise System-, Modul- und Komponentenlieferanten. Infolge dessen entstehen zahlreiche neue Formen der Zusammenarbeit. Bestehende Geschäftsmodelle werden um Formate wie Auftragsfertiger, Engineering-Dienstleister oder Systemkooperationen ergänzt. Diese häufig als Supply-Chain-Netzwerke bezeichneten Kooperationen sind durch das Endprodukt definiert und werden durch einen fokalen Hersteller koordiniert. Hierbei werden die vielfältigen Beziehungen und gegenseitigen Abhängigkeiten des fokalen Unternehmens mit den unterschiedlichen vor- und nachgelagerten Wertschöpfungspartnern deutlich.
Es lassen sich unterschiedliche Zuliefer- und Abnehmerstufen unterscheiden, wobei die Tier1-Suppliers die direkt an das fokale Unternehmen liefernden Systemlieferanten darstellen. Durch die Arbeitsteilung und Konzentration auf Kernkompetenzen kommt es zum Aufbau von differenzierten Lieferbeziehungen und der Entstehung von hierarchischen Zuliefernetzwerken mit wenigen, sehr leistungsfähigen Systemlieferanten als Direktlieferanten an oberster Stelle innerhalb des Zuliefernetzwerkes. Häufig unterhält das fokale Herstellerunternehmen keine direkten Geschäftsbeziehungen zu allen entfernteren Zulieferern, ist jedoch über die vorgelagerten Zulieferstufen dennoch mit den Zulieferern und Abnehmern vernetzt..
Supply Chain Management
Die Aufgaben des Supply Chain Management (SCM) können sich sowohl auf das Design, die Planung als auch den operativen Betrieb der Wertschöpfungskette beziehen. Es hat daher die Aufgabe, die Zusammenarbeit der einzelnen beteiligten Unternehmen innerhalb der Supply Chain über die Unternehmensgrenzen hinweg zu koordinieren. Das SCM befasst sich dabei mit allen relevanten Funktionsbereichen.
Ziel des SCM ist eine strategische, taktische und operative Verbesserung der Effizienz und Effektivität der Wertschöpfungskette. Dies soll vor allem durch die Verbesserung der Informations- und Kommunikations-Unterstützung und die Koordination der Unternehmensaktivitäten erreicht werden. Das SCM orientiert sich dabei an den Zielen der Wertschöpfungskette, zu denen insbesondere die Orientierung am Endkunden, rasche Anpassungsprozesse an Marktänderungen und die Vereinfachung des Güterflusses zählen.
Das Konzept des Supply Chain Controlling
Das Supply Chain Controlling unterstützt das Supply Chain Management bei der Koordination der Aktivitäten. Unter dem Begriff Supply Chain Controlling (SCC) wird die Koordination, Planung, Steuerung und Kontrolle unternehmensübergreifender Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette verstanden. Zudem erhöht das SCC die Transparenz innerhalb der Supply Chain. Im Rahmen des SCM wird häufig ein prozessorientiertes Wertschöpfungskonzept auf verschieden Ebenen zur Abstimmung der kooperierenden Unternehmungen genutzt.
Abbildung 4: Konzeptioneller Rahmen des Supply Chain Controllings
Abbildung 4 zeigt einen konzeptionellen Rahmen des Kooperationscontrollings, in das sich auch das Supply Chain Controlling einordnen lässt. Aufgrund der vielfältigen Interdependenzen zwischen den Aktivitäten der Partner besteht in besonderem Umfang die Erfordernis der ergebniszielorientierten Koordination dieser Einzelaktivitäten. Damit ist die zentrale Aufgabe des SCC in der Koordination und Steuerung der gegenseitigen Beziehungen der Unternehmen innerhalb einer Kette und der Erfassung der daraus resultierenden Interdependenzen zu sehen.
Auf der Design-Ebene des SCM unterstützt Controlling insbesondere bei der Auswahl und Evaluation geeigneter Partner, der strategiebezogenen Konfiguration, der anreizorientierten Gestaltung von Verträgen und der Entwicklung einer Verteilungsform für mögliche Effizienzgewinne.
Im Bereich der Planung steht die Operationalisierung und Implementierung der Supply Chain Strategie und die Abstimmung der Partner untereinander im Mittelpunkt. Die operative Steuerung der Supply Chain unterstützt das Controlling durch geeignete Performance Measurement Systeme, die den Wertbeitrag der einzelnen Partner monetarisieren und Grundlage für deren Verteilung sein können. Auch die Koordination mittels Plänen und Budgets, sowie unternehmensübergreifende Maßnahmen zum Kostenmanagement sind Aufgabe des SCC.
Für die Verknüpfung einzelner Funktionsbereiche der verschiedenen Partner kommen bekannte Controllinginstrumente aus Einzelunternehmen zum Einsatz, die an die spezifischen Gegebenheiten der Supply Chain angepasst werden müssen.
Quellen
Seuring, S., Goldbach, M. (2002), Cost Management in Supply Chains, Heidelberg 2002
Corsten, D., Gabriel, C. (2002), Supply Chain Management erfolgreich umsetzen, Berlin 2002
Corsten, H., Gössinger, R. (2001), Einführung in das Supply Chain Management, München 2001
Männel, B. (1996), Netzwerke in der Zulieferindustrie: Konzepte – Gestaltungsmerkmale – betriebswirtschaftliche Wirkung, Wiesbaden 1996
Möller, K. (2001), Controllinginstrumente des Supply Management, in: Controlling, 13. Jg. (2001), H. 1, S. 49-51
Cooper, R., Slagmulder, R. (1999), Supply Chain Development For The Lean Enterprise: Interorganizational Cost Management, Portland u.a. 1999.
Lambert, D.M., Cooper, M.C., Pagh, J.D. (1998), Supply Chain Management: Implementation Issues and Research Opportunities, in: The International Journal of Logistics Management, 9. Jg. (1998), H. 2, S. 7.
Hieber, R. (2002), Supply Chain Management: A Collaborative Performance Measurement Approach, Zurück 2002
Autor
Dipl.-Kfm. Felix Isbruch
Prof. Dr. Klaus Möller
Kontaktadresse: Controlling@uni-goettingen.de
Homepage: [1] - www.controlling.uni-goettingen.de