Intangibles: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Edvinsson, L., Malone, M. S. | + | Edvinsson, L., Malone, M. S., Intellectual Capital – realizing your company`s true value by finding its hidden roots, Harper Business, New York 1997. |
− | + | Fischer, T., Möller, K., Schultze, W., Controlling – Grundlagen, Instrumente und Entwicklungsperspektiven, Stuttgart 2012. | |
− | + | Horváth, P., Möller, K. (Hrsg.), Intangibles in der Unternehmenssteuerung, München 2004. | |
− | Kaplan, R. S. | + | Kaplan, R. S. and Norton, D. P., Strategy maps: converting intangible assets into tangible outcomes, Harvard Business School Press, Boston 2004. |
− | + | Kaplan, R. S., Norton, D. P., Balanced Scorecard. Strategien erfolgreich umsetzen, Stuttgart 1998. | |
− | + | Lev, B., Intangibles: Management, Measurement and Reporting, Washington 2001. | |
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+ | Sveiby, K. E., The New Organizational Wealth – managing and measuring knowledge-based assets, San Francisco 1997. | ||
== Ersteinstellende Autoren == | == Ersteinstellende Autoren == |
Version vom 24. Juni 2015, 10:08 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Der Begriff Intangibles steht für immaterielle, also nichtphysische Vermögenswerte. Sie dienen Unternehmen zur Generierung künftiger Werte und spiegeln somit potentielle Rückflüsse wieder. In diesem Zusammenhang sind Intangibles oftmals der Grund dafür, dass der Marktwert den bilanziellen Buchwert von Unternehmen übersteigt. Deswegen und aufgrund der zunehmenden Relevanz von Informations- und Wissenspotentialen in Unternehmen, haben Intangibles auch im Bereich des Controllings an Bedeutung gewonnen.
Intangibles - Begriffsabgrenzung
In der Literatur sind verschiedene Terminologien für Intangibles zu finden. Dabei variieren die Begrifflichkeiten entsprechend des jeweiligen Fachbereichs. Im Bereich des Rechnungswesens wird neben Intangibles auch von Immateriellen Vermögenswerte und Intangible Assets gesprochen. In der Volkswirtschaft werden dagegen eher die Begriffe Wissenskapital und Knowledge Assets verwendet. Und schließlich, in der managementorientierten Literatur hat sich die Bezeichnung Intellectual Capital verbreitet. Darüber hinaus wird im Hinblick auf rechtlich geschützte, immaterielle Werte, wie beispielsweise Marken, Lizenzen oder Patente, von Immateriellen Vermögensgegenständen oder Intellectual Property gesprochen.
Eigenschaften von Intangibles
Zur Beschreibung von Intagibles wird zumeist der Vergleich zu materiellen Werten herangezogen, wodurch sich verdeutlichen lässt, dass Intangibles aufgrund ihrer mangelnden physischen Substanz nur schwer monetär bewertet werden können. Zudem gibt es Werte, die sich nicht eindeutig als immateriell oder materiell klassifizieren lassen. Diese werden den immateriellen Werten zu geordnet, wenn die materielle Komponente nur eine nachrangige Bedeutung hat (z. B. Datenträger). Finanzielle Vermögenswerte, wie beispielsweise Geldforderungen, dagegen, sind zwar nicht physisch greifbar, zeichnen sich aber durch die monetäre Bewertbarkeit aus und grenzen sich dadurch von den Intangibles deutlich ab.
Entsprechend ihrer Charakteristik können durch Intangibles allein meist keine Werte generiert werden. Statt dessen müssen weitere Vermögenswerte eingesetzt werden, die mit den Intangibles zur Wertschöpfung interagieren. Allerdings ist es in der Regel möglich, Intangibles zur gleichen Zeit für mehrere Zwecke zu verwenden. So entstehen neben den ursprünglichen Investitionen daher keine oder nur geringe Opportunitätskosten. Darüber hinaus ergibt sich durch die Möglichkeit Intangibles gleichzeitig für verschiedene Zwecke zu verwenden normalerweise keine Wertminderung.
Intangibles werden meist nur unternehmensintern genutzt und nicht extern gehandelt, daher ist es nicht möglich ihre Bewertung mit der von physischen Wertgegenständen zu vergleichen. Der eigentliche Wert von unternehmensinternen Intangibles kann daher oftmals nur über den Marktwert eines Unternehmens oder im Rahmen einer Unternehmensveräußerung erkannt werden.
Arten von Intangibles
Aufgrund der Vielfältigkeit von Intangibles und der daraus resultierenden Komplexität konnte sich noch keine Definition einzelner Intangibles durchsetzen, weder in Deutschland noch international. Daher wird häufig auf Kategorisierungen zurückgegriffen, die sich an den verschiedenen Eigenschaften orientieren und diese klassifizieren. Eine allgemeingültige Kategorisierung existiert jedoch nicht. Die Klassifizierung des Arbeitkreises Immaterielle Werte der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft unterscheidet sieben Kategorien von Intangibles (vgl. Duhr/Haller 2013):
Customer Capital: Intangibles im Absatzbereich, z.B. Marken, Kundenlisten, Marktanteile, Kundenzufriedenheit, Image
Human Capital: Intangibles im Personalbereich, z.B. Mitarbeiterqualifikation, Mitarbeitermotivation, Mitarbeitercommitment und –bindung, Unternehmenskultur, Attraktivität des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt
Innovation Capital: Intangibles im Bereich der Produkt-, Dienstleistungs- und Verfahrensinnovationen, z.B. Entwicklungsprozesse, Patente, Lizenzen, Gebrauchs- und Geschmacksmuster
Investor Capital: Intangibles im Finanzbereich, die sich in günstigen Konditionen zur Kapitalbeschaffung niederschlagen, z.B. Aktionärsstruktur, Rankings, Vertrauen der Kapitalgeber, Bonität des Unternehmens
Location Capital: Intangibles, die sich aus dem Standort des Unternehmens ergeben, z.B. Verkehrsanbindung, Nachbarschaft, rechtlicher Hintergrund, Steuervorteile
Process Capital: Intangibles im Organisationsbereich, z.B. Aufbau- und Ablauforganisation
Supplier Capital: Intangibles im Beschaffungsbereich, z.B. Lieferantenverträge, Lieferantenlisten, Entwicklungskooperationen mit Zulieferern
Diese Kategorien gewährleisten jedoch keine überschneidungsfreie Zuordnung von Intangibles. Entsprechend ist es möglich, dass mehr als nur eine Kategorie für einen immateriellen Vermögenswert in Frage kommt.
Abb. 1: Klassifikation von Intangibles (vgl. Duhr/Haller 2013)
Zunehmende Relevanz von Intangibles
Die Relevanz von Intangibles hat im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte stark zugenommen. Dies ist einerseits auf den Wandel hin zu verstärkten Wettbewerbsbedingungen in Folge der Globalisierung und Deregulierung zentraler Wirtschaftssektoren (u. a. Energie und Telekommunikation), und andererseits, auf die starke Entwicklung und Verbreitung der Informationstechnologien zurückzuführen. In Zusammenhang mit letztgenanntem Punkt steht insbesondere die Durchsetzung des Internets. Dieser Wandel hat Veränderungen im Hinblick auf die Wirtschaft, die Politik sowie die Technik bewirkt, denen sich die internen Strukturen von Unternehmen stellen und in gewissem Maße anpassen mussten. Als Folge hat die Bedeutung von Intangibles zur Generierung von Werten speziell in den entwickelten Volkswirtschaften extrem zugenommen.
Intangibles im Controlling
Die gestiegene Bedeutung spiegelt sich auch in der Entwicklung des Performance Measurement wieder. So wurden zur Steuerung von Intangibles verschiedene, meist indikatorbasierte Steuerungsansätze ausgestaltet. Die folgenden Ansätze sind weit verbreitet, konzentrieren sich aber teilweise nicht ausschließlich auf die Steuerung von immateriellen Werten (z. B. Balanced Scorecard):
- Balanced Scorecard
- Wissensbilanz
- Intellectual Asset Navigator
- Intangible Asset Monitor
- Skandia Navigator
Literatur
Duhr, A., Haller, A. (eds.), Management Control and Reporting of Intangibles, Schmalenbach Business Review (sbr), Special Issue 4/2013.
Edvinsson, L., Malone, M. S., Intellectual Capital – realizing your company`s true value by finding its hidden roots, Harper Business, New York 1997.
Fischer, T., Möller, K., Schultze, W., Controlling – Grundlagen, Instrumente und Entwicklungsperspektiven, Stuttgart 2012.
Horváth, P., Möller, K. (Hrsg.), Intangibles in der Unternehmenssteuerung, München 2004.
Kaplan, R. S. and Norton, D. P., Strategy maps: converting intangible assets into tangible outcomes, Harvard Business School Press, Boston 2004.
Kaplan, R. S., Norton, D. P., Balanced Scorecard. Strategien erfolgreich umsetzen, Stuttgart 1998.
Lev, B., Intangibles: Management, Measurement and Reporting, Washington 2001.
Stewart, T. A., Intellectual Capital – The New Wealth of Organizations, New York 1999.
Sveiby, K. E., The New Organizational Wealth – managing and measuring knowledge-based assets, San Francisco 1997.
Ersteinstellende Autoren
M.Sc., Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Ramin Gamerschlag
Prof. Dr. Klaus Möller
Kontaktadresse: Controlling@uni-goettingen.de
Homepage: [1] - www.controlling.uni-goettingen.de