Umsatzrentabilität: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Zudem ist die Benutzung des ordentlichen Ergebnisses sinnvoll, d.h. Ausschluss von unregelmäßigen, periodenfremden, bilanzpolitischen und außerordentlichen Ergebniskomponenten , da diese Sachverhalte nicht erwirtschaftete Rendite, d.h. ebenfalls nicht Ausdruck der operativen Effizienz des Unternehmens sind. (Zum Thema 'außerordentlich' vgl. BilRUG, 2016) | ||
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Im Nenner der Kennzahl Umsatzrentabilität muss statt des Umsatzes gegebenenfalls die Gesamt- oder Betriebsleistung stehen, wenn große Bestandsänderungen bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen und nicht abgerechneten Leistungen vorliegen, denn in diesem Fall liefert der Umsatz kein sinnvolles Bezugsmaß. | Im Nenner der Kennzahl Umsatzrentabilität muss statt des Umsatzes gegebenenfalls die Gesamt- oder Betriebsleistung stehen, wenn große Bestandsänderungen bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen und nicht abgerechneten Leistungen vorliegen, denn in diesem Fall liefert der Umsatz kein sinnvolles Bezugsmaß. | ||
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+ | Die Umsatzrentabilität (ggf. aus Betriebsergebnis) zeigt, wie viel Gewinn je Einheit Umsatz (Gesamtleistung) erzielt wird. Diese Kennzahl ist ein Indikator für die Markt- und Kosteneffizienz des Unternehmens, denn sie bringt zum Ausdruck, wie gut das Unternehmen seine Leistungen im Markt verwerten und wie kostengünstig es sie erstellen konnte. Je höher die Umsatzrentabilität ausfällt, umso mehr Widerstandskraft besitzt das Unternehmen, um Preisrückgänge und Kostensteigerungen abzufangen. | ||
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+ | [[Umsatzrentabilitäts-Kennzahlen]] | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Aktuelle Version vom 3. Februar 2022, 15:24 Uhr
Prüfsiegel gültig bis 2025
Inhaltsverzeichnis
Definition
Umsatzrentabilität = Jahresergebnis nach Steuern : Umsatz
alternativ
Betriebliche Umsatzrentabilität = Betriebsergebnis : Gesamtleistung
Datenbeschaffung
Das Jahresergebnis und der Umsatz können der GuV entnommen werden. Je nach Erkenntniszweck kann es sinnvoll sein, das Jahreseregebnis auch vor Steuern sowie ggf. vor Zinsen (EBIT) in die Kennzahl einfließen zu lassen. Die Benutzung eines Ergebnisses vor Abzug und Gewinnsteuern vermeidet Verzerrungen der Ergebnisgröße durch Steuersystemunterschiede oder Verlustvorträge. Steuern und Zinsen sind nicht Ausdruck der operativen Effizienz des Unternehmens (Ausnahme dort, wo Zinsen Teil des operativen Geschäfts sind - z.B. Banken, Versicherungen, Leasinggesellschaften).
Zudem ist die Benutzung des ordentlichen Ergebnisses sinnvoll, d.h. Ausschluss von unregelmäßigen, periodenfremden, bilanzpolitischen und außerordentlichen Ergebniskomponenten , da diese Sachverhalte nicht erwirtschaftete Rendite, d.h. ebenfalls nicht Ausdruck der operativen Effizienz des Unternehmens sind. (Zum Thema 'außerordentlich' vgl. BilRUG, 2016)
Die Kennzahl Umsatzrentabilität darf im Zähler nicht das gesamte ordentliche Jahresergebnis, sondern nur das ordentliche Betriebsergebnis enthalten, denn nur dieses Ergebnis stammt aus dem Umsatz- bzw. Leistungsprozess.
Im Nenner der Kennzahl Umsatzrentabilität muss statt des Umsatzes gegebenenfalls die Gesamt- oder Betriebsleistung stehen, wenn große Bestandsänderungen bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen und nicht abgerechneten Leistungen vorliegen, denn in diesem Fall liefert der Umsatz kein sinnvolles Bezugsmaß.
Interpretation
Die Umsatzrentabilität (ggf. aus Betriebsergebnis) zeigt, wie viel Gewinn je Einheit Umsatz (Gesamtleistung) erzielt wird. Diese Kennzahl ist ein Indikator für die Markt- und Kosteneffizienz des Unternehmens, denn sie bringt zum Ausdruck, wie gut das Unternehmen seine Leistungen im Markt verwerten und wie kostengünstig es sie erstellen konnte. Je höher die Umsatzrentabilität ausfällt, umso mehr Widerstandskraft besitzt das Unternehmen, um Preisrückgänge und Kostensteigerungen abzufangen.
Siehe auch
Umsatzrentabilitäts-Kennzahlen
Literatur
Lachnit, L./Müller, S.: Unternehmenscontrolling, 2. Aufl., Wiesbaden 2012.
Ersteinstellender Autor
Univ.-Prof. Dr. Stefan Müller