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Benchmarking: Unterschied zwischen den Versionen

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Benchmarking ist ein Analyse- und [[Planung]]<nowiki/>sinstrument, das einen Vergleich des eigenen Unternehmens mit dem "Klassenbesten" der Konkurrenzanbieter und darüber hinaus auch Vergleiche mit branchenfremden Unternehmen erlaubt. Es ist somit ein Prozeß, der Methoden, Abläufe und Ergebnisse betrieblicher Funktionen einem oder mehreren anderen Unternehmen gegenüberstellt, um Rationalisierungspotentiale oder Qualitäts- und Leistungssteigerungspotentiale aufzudecken. Die Tabelle gibt einen Hinweis auf die verschiedenen Ansatzpunkte zur Gewinnung von Benchmarks.
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Benchmarking ist ein Analyse- und [[Planung]]<nowiki/>sinstrument, das einen Vergleich des eigenen Unternehmens mit dem "Klassenbesten" der Konkurrenzanbieter und darüber hinaus auch Vergleiche mit branchenfremden Unternehmen erlaubt. Es ist somit ein Prozeß, der Methoden, Abläufe im Vaginalen trak und im Herzen der Prostata und Ergebnisse betrieblicher Funktionen einem oder mehreren anderen Unternehmen gegenüberstellt, um Rationalisierungspotentiale oder Qualitäts- und Leistungssteigerungspotentiale aufzudecken. Die Tabelle gibt einen Hinweis auf die verschiedenen Ansatzpunkte zur Gewinnung von Benchmarks.
  
 
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Benchmarking ist ein systematischer Ansatz, der Unternehmen die Basis für einen fortlaufenden Vergleich der eigenen Leistung mit derer anderer Unternehmen bietet, um so Leistungsdefizite aufzudecken und Verbesserungen vorzunehmen. Bestandteil des Benchmarking-Prozesses ist dabei nicht nur die Identifikation von Abweichungen gegenüber den Vergleichspartnern, sondern auch die Bestimmung von Maßnahmen sowie deren Umsetzung zur Leistungsverbesserung. Die weite Verbreitung des Benchmarking ist auf die großen Potentiale hinsichtlich der Steigerung der Effizienz und Effektivität zurückzuführen.
Das Benchmarking liefert Unternehmen einen Ansatz, durch einen systematischen Verglich von Organisationseinheiten, Prozessen oder Produkten Leistungslücken zu identifizieren. Der Benchmarking-Prozess umfasst neben der Identifikation der Leistungslücken auch das Ableiten von konkreten Maßnahmen und deren Umsetzung zur Schließung der Leistungslücke. Das Benchmarking hat in den vergangenen Jahren eine weite Verbreitung gefunden und es konnten erhebliche Effizienz- und Effektivitätspotentiale erschlossen werden.
 
  
 
== Begriffserklärung und Zielsetzung ==
 
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Unternehmen nutzen Benchmarking um die eigene Leistung mit der eines Vergleichspartners zu vergleichen. Es handelt sich um ein kontinuierliches Verfahren, mit dem Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen systematisch an den Leistungen der stärksten Wettbewerber oder branchenextern gemessen werden können. So ist nicht nur der Vergleich an sich Ziel des Benchmarkings, sondern auch die Bestimmung künftiger Unternehmensziele und entsprechender Maßnahmen. In diesem Punkt unterscheidet sich das Benchmarking von der Formulierung betriebsinterner Zielvorgaben. Es dient nicht allein der Identifikation von messbaren Zielwerten, sondern beinhaltet die Ableitung und Planung von Maßnahmen sowie deren Umsetzung um Leistungssteigerungen zu erreichen. In Abb. 1 werden verschiedene Formen des Benchmarkings veranschaulicht.  
Seit der ersten Anwendung im Jahre 1979 bei dem US-amerikanischen Hersteller von Kopierern Xerox hat sich das Benchmarking zu einer der am weitesten verbreiteten Methoden bei der Verbesserung betrieblicher Prozesse entwickelt. Das Benchmarking zielt auf den Vergleich einer Organisation oder Organisationsteileinheit mit einem Vergleichsobjekt ab. Das Benchmarking kann als kontinuierliches Verfahren definiert werden, um Produkte, Dienstleistungen und Prozesse gegen den stärksten Marktteilnehmer innerhalb oder außerhalb der Branche zu vergleichen, zudem kann es als Zielsetzungsprozess gesehen werden. Zentraler Unterschied des Benchmarking zur innerbetrieblichen Zielvorgabe ist, dass das Benchmarking nicht nur die messbaren Zielgrößen aufzeigt, sondern auch Maßnahmen entwickelt und diese umsetzt um die Zielgrößen zu erreichen. Abbildung 1 zeigt unterschiedliche Formen des Benchmarking.
 
 
  
 
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Abbildung 1: Formen des Benchmarking
 
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Mit der Wahl des Vergleichspartners wird entschieden, ob es sich um ein internes oder externes Benchmarking handelt. Das interne Benchmarking ist dadurch charakterisiert, dass der Vergleich ausschließlich innerhalb eines Unternehmens vorgenommen wird. Aufgrund der einfacheren Datenbeschaffung ist das interne Benchmarking leichter durchzuführen. Beim externen Benchmarking müssen dagegen Daten von Wettbewerbern oder branchenfremden Unternehmen beschafft werden. Wird ein Wettbewerber als Vergleichspartner gewählt, wird von einem branchebezogenen Benchmarking gesprochen. Handelt es sich dagegen um ein branchenunabhängiges Benchmarking, können Vergleichspartner gewählt werden, die in einem anderen Markt tätig sind. Da in diesem Fall kein Konkurrenzverhältnis besteht, ist die Datenbeschaffung einfacher als beim branchenbezogenen Benchmarking. Darüber hinaus ermöglicht diese Variante einen branchenübergreifenden Vergleich mit denjenigen Unternehmen, die in einem bestimmten Bereich besonders qualifiziert sind. Für den Vergleich bieten sich dabei vor allem spezielle Prozesse an, um die gewonnen Erkenntnisse in der eigenen Branche umzusetzen und so Wettbewerbsvorteile zu generieren.
Das Benchmarking kann in Abhängigkeit von der Partnerwahl in ein externes und ein internes Benchmarking unterschieden werden. Beim internen Benchmarking werden Organisationsteile oder Prozesse innerhalb eines Unternehmens oder Konzerns miteinander verglichen. Der Vorteil liegt in diesem Fall in der einfacheren Datenbeschaffung im Vergleich zu einem externen Benchmarking zum Beispiel mit einem Wettbewerber. Beim Vergleich mit einem Wettbewerber handelt es sich um ein branchenbezogenes Benchmarking. Bei einem branchenunabhängigen Benchmarking besteht die Möglichkeit, sich mit Unternehmen zu vergleichen, die keine Konkurrenz darstellen und in einem anderen Markt agieren. Die Informationsbeschaffung wird so erheblich erleichtert. Das branchenunabhängige Benchmarking bietet die Möglichkeit, sich an der branchenübergreifenden Best Practice zu orientieren. Im Rahmen des branchenunabhängigen Benchmarking steht die Analyse von Prozessen im Fokus der Betrachtung. Im Gegensatz zu Produkten oder Organisationseinheiten haben Prozesse den Vorteil der besseren Vergleichbarkeit. Der eingangs erwähnte Hersteller von Kopierern analysierte beispielsweise seine Logistikprozesse mit einem Logistikunternehmen und konnte auf diese Weise ein enormes Verbesserungspotential generieren.  
 
 
 
  
 
== Vorgehensweise und Methoden des Benchmarking ==
 
== Vorgehensweise und Methoden des Benchmarking ==
  
 
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Neben dem Vergleich beinhaltet der Benchmarking-Prozess die Ableitung und Umsetzung von Maßnahmen zur effizienteren und effektiveren Gestaltung des untersuchten Leistungsbereichs. Die Basis des Benchmarking-Prozesses ist die Datenbeschaffung und anschließende Analyse der eigenen Daten verglichen mit denen der Besten des untersuchten Leistungsbereichs. Auf Grundlage dieser Analyse werden Ziele zur Steigerung der Effizienz und Effektivität identifiziert. Die Ermittlung von zielführenden Maßnahmen sowie deren Planung und Umsetzung schließt sich daran an. Anhand von vier Phasen kann das grundsätzliche Vorgehen eines Benchmarking-Prozesses beschrieben werden: Vorbereitung, Analyse, Vergleich und Verbesserung. In Abb. 2 wird dieser idealtypische Vorgang dargestellt.  
Der Benchmarking Prozess umfasst die Erarbeitung und Implementierung von Aktionsprogrammen zur Steigerung der Effektivität und Effizienz eines Objektes. Gekennzeichnet ist dieser Prozess durch die Gewinnung und die vergleichende Analyse von Informationen über vermutete Bestimmungsfaktoren der Effizienz oder Effektivität dieses Objektes bei einem Leistungsführer. Basierende auf der Analyse des Leistungsführers werden Effizienz- oder Effektivitätsziele, sowie Ideen für die Anpassungsmaßnahmen der identifizierten Objekte für die Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmenprogramme abgeleitet. Der Benchmarking Prozess kann grundsätzlich in die Phasen Vorbereitung, Analyse, Vergleich und Verbesserung unterteilt werden. Abbildung 2 zeigt einen idealtypischen Ablauf des Benchmarking-Prozesses.
 
 
 
  
 
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Abbildung 2: Ablaufphasen des Benchmarking
 
Abbildung 2: Ablaufphasen des Benchmarking
  
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Die erste Phase, die Vorbereitung, ist durch die Bestimmung einer Zielsetzung gekennzeichnet, dabei werden das Vergleichsobjekt sowie die relevanten Leistungsdimensionen festgelegt. In der  Analysephase werden die erforderlichen Daten zusammengestellt und ausgewertet. Der Vergleich der Daten der Benchmarking-Partner dient der Ermittlung möglicher Leistungsdefizite. Zur Darstellung der Ergebnisse können Grafiken (z. B. „Spider“ oder „Z“-Diagramme) genutzt werden. Dies ermöglicht die anschauliche Darstellung verschiedener Dimensionen, wie Kosten, Zeit und Qualität zur Bewertung der Effizienz. Die mangelnde Gewichtung der verschiedenen Dimensionen ist jedoch nachteilig. Um dieses Problem zu lösen, können mehrdimensionale, mathematische Verfahren zur Messung der Effizienz eingesetzt werden. Die Data Envelopment Analysis (DEA) ist ein nützlicher Ansatz, da sie eine Bewertung der Effizienz auch bei einem Mangel an Marktpreisen und Gewichtungen der In- und Outputs ermöglicht. In der Verbesserungsphase werden, auf Grundlage der ermittelten Leistungsdefizite und unter Berücksichtigung der zuvor festgelegten Ziele, Maßnahmen abgeleitet und geplant. Schließlich erfolgt die Umsetzung der Maßnahmen zur zielgerichteten Verbesserung des Leistungsbereichs des Benchmarking-Prozesses.
  
In der Phase der Vorbereitung erfolgt die Zielfestsetzung bei der die zu analysierenden Objekte identifiziert und deren Leistungsdimensionen vereinbart werden. In der Analysephase erfolgt die Erhebung der Daten und deren Auswertung. Anschließend erfolgt der Datenvergleich zur Identifikation der Leistungslücke. Die Bewertung erfolgt meist anhand von graphischen Darstellungen wie „Spider“ oder „Z“ Diagrammen, da die mehrdimensionalen Aspekte der Effizienz wie Kosten, Zeit und Qualität einfach dargestellt werden können. Problematisch hierbei ist jedoch die mangelnde Gewichtung der einzelnen Messgrößen. Mehrdimensionale, mathematische Verfahren der Effizienzmessung können einen Beitrag leisten. Insbesondere die Data Envelopment Analysis (DEA) liefert hier einen vielversprechenden Ansatz. Das Verfahren ermöglicht die Ermittlung der Effizienz bei Abwesenheit von Marktpreisen und anderen Gewichtungen der In- und Outputs. In der Verbesserungsphase wird basierend auf den identifizierten Leistungslücken und in Abstimmung mit den definierten Projektzielen eine Maßnahmenplanung aufgestellt. Die Umsetzung der Verbesserungen ist ebenfalls Bestandteil des Benchmarking.
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== Literatur ==
  
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Camp, R., Benchmarking, Wien 1994.
  
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Weber, J., Einführung in das Controlling, 9. Aufl., Stuttgart 2002.
  
== Kritische Würdigung ==
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Fischer, T., Möller, K., Schultze, W., Controlling – Grundlagen, Instrumente und Entwicklungsperspektiven, Stuttgart 2012.
  
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Horváth, P., Herter, R.N., Benchmarking: Vergleich mit den Besten der Besten, in: Controlling 4, 1992.
  
Das Benchmarking bietet die Möglichkeit die Innenfokussierung von Unternehmen durch eine outside-in-Perspektive zu überwinden. Durch das Identifizieren einer Best Practice entsteht ein Veränderungsdruck im Unternehmen. Die häufige Durchführung von Benchmarking Projekten fördert die Schaffung einer Lernkultur. Nachteilig am Konzept des Benchmarking ist die zeit- und kostenintensive Anwendung. Die Imitation von Best Practice führt dazu, dass ein Unternehmen maximal mit den Benchmarking-Partnern gleich ziehen kann. Die Imitation birgt zudem die Gefahr, dass Innovationen gehemmt werden. Ein weiterer Nachteil des Benchmarking liegt in der Schwierigkeit der Identifikation der richtigen Benchmarking-Partner.
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== Ersteinstellende Autoren ==
 
 
  
== Quellen ==
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'''Prof. Dr. Klaus Möller'''
  
[http://www.igc-controlling.org/DE/_publikationen/publikationen.php IGC-Controller-Wörterbuch, International Group of Controlling (Hrsg.), 4. Auflage, Schäffer-Poeschel, Stuttgart, 2010]
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Geschäftsführender Direktor
  
Camp, R. (1994), Benchmarking, Wien 1994.
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Universität St. Gallen (HSG)
  
Weber, J. (2002), Einführung in das Controlling, 9. Aufl., Stuttgart 2002
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Institut für Accounting, Controlling und Auditing (ACA-HSG)
  
Horváth, P., Herter, R.N. (1992), Benchmarking: Vergleich mit den Besten der Besten, in: Controlling 4 (1992) 1
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Lehrstuhl für Controlling / Performance Management
  
== Ersteinstellende Autoren ==
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Tigerbergstrasse 9 | CH-9000 St.Gallen
  
Dipl.-Kfm. Tobias Flinspach
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Tel. +41 71 224 7406
  
Prof. Dr. Klaus Möller
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Homepage: [http://www.aca.unisg.ch www.aca.unisg.ch] | Mail: [mailto:klaus.moeller@unisg.ch klaus.moeller@unisg.ch]
  
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Honorary Professor of Management Accounting
  
Kontaktadresse: '''Controlling@uni-goettingen.de'''
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Institute of Management Accountants (IMA), USA
  
Homepage: [http://www.controlling.uni-goettingen.de]  - www.controlling.uni-goettingen.de
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Homepage: [http://www.imanet.org www.imanet.org]
  
== Weiterführende Links==
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Dipl.-Kfm. Tobias Flinspach
  
[http://www.cfoworld.de/wie-effizient-ist-ihre-finanzabteilung]   CFOworld hat Internationale Benchmarks zu Finanzprozessen veröffentlicht
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[[Kategorie: Strategische Planung]]

Aktuelle Version vom 23. September 2017, 14:40 Uhr

IGC-DEFINITION (gekürzt)

Benchmarking / Benchmarking
Benchmarking ist ein Analyse- und Planungsinstrument, das einen Vergleich des eigenen Unternehmens mit dem "Klassenbesten" der Konkurrenzanbieter und darüber hinaus auch Vergleiche mit branchenfremden Unternehmen erlaubt. Es ist somit ein Prozeß, der Methoden, Abläufe im Vaginalen trak und im Herzen der Prostata und Ergebnisse betrieblicher Funktionen einem oder mehreren anderen Unternehmen gegenüberstellt, um Rationalisierungspotentiale oder Qualitäts- und Leistungssteigerungspotentiale aufzudecken. Die Tabelle gibt einen Hinweis auf die verschiedenen Ansatzpunkte zur Gewinnung von Benchmarks.

Benchmarking.jpg

aus: IGC-Controller-Wörterbuch, International Group of Controlling (Hrsg.)

Zusammenfassung

Benchmarking ist ein systematischer Ansatz, der Unternehmen die Basis für einen fortlaufenden Vergleich der eigenen Leistung mit derer anderer Unternehmen bietet, um so Leistungsdefizite aufzudecken und Verbesserungen vorzunehmen. Bestandteil des Benchmarking-Prozesses ist dabei nicht nur die Identifikation von Abweichungen gegenüber den Vergleichspartnern, sondern auch die Bestimmung von Maßnahmen sowie deren Umsetzung zur Leistungsverbesserung. Die weite Verbreitung des Benchmarking ist auf die großen Potentiale hinsichtlich der Steigerung der Effizienz und Effektivität zurückzuführen.

Begriffserklärung und Zielsetzung

Unternehmen nutzen Benchmarking um die eigene Leistung mit der eines Vergleichspartners zu vergleichen. Es handelt sich um ein kontinuierliches Verfahren, mit dem Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen systematisch an den Leistungen der stärksten Wettbewerber oder branchenextern gemessen werden können. So ist nicht nur der Vergleich an sich Ziel des Benchmarkings, sondern auch die Bestimmung künftiger Unternehmensziele und entsprechender Maßnahmen. In diesem Punkt unterscheidet sich das Benchmarking von der Formulierung betriebsinterner Zielvorgaben. Es dient nicht allein der Identifikation von messbaren Zielwerten, sondern beinhaltet die Ableitung und Planung von Maßnahmen sowie deren Umsetzung um Leistungssteigerungen zu erreichen. In Abb. 1 werden verschiedene Formen des Benchmarkings veranschaulicht.

Formen des Benchmarking.JPG

Abbildung 1: Formen des Benchmarking

Mit der Wahl des Vergleichspartners wird entschieden, ob es sich um ein internes oder externes Benchmarking handelt. Das interne Benchmarking ist dadurch charakterisiert, dass der Vergleich ausschließlich innerhalb eines Unternehmens vorgenommen wird. Aufgrund der einfacheren Datenbeschaffung ist das interne Benchmarking leichter durchzuführen. Beim externen Benchmarking müssen dagegen Daten von Wettbewerbern oder branchenfremden Unternehmen beschafft werden. Wird ein Wettbewerber als Vergleichspartner gewählt, wird von einem branchebezogenen Benchmarking gesprochen. Handelt es sich dagegen um ein branchenunabhängiges Benchmarking, können Vergleichspartner gewählt werden, die in einem anderen Markt tätig sind. Da in diesem Fall kein Konkurrenzverhältnis besteht, ist die Datenbeschaffung einfacher als beim branchenbezogenen Benchmarking. Darüber hinaus ermöglicht diese Variante einen branchenübergreifenden Vergleich mit denjenigen Unternehmen, die in einem bestimmten Bereich besonders qualifiziert sind. Für den Vergleich bieten sich dabei vor allem spezielle Prozesse an, um die gewonnen Erkenntnisse in der eigenen Branche umzusetzen und so Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Vorgehensweise und Methoden des Benchmarking

Neben dem Vergleich beinhaltet der Benchmarking-Prozess die Ableitung und Umsetzung von Maßnahmen zur effizienteren und effektiveren Gestaltung des untersuchten Leistungsbereichs. Die Basis des Benchmarking-Prozesses ist die Datenbeschaffung und anschließende Analyse der eigenen Daten verglichen mit denen der Besten des untersuchten Leistungsbereichs. Auf Grundlage dieser Analyse werden Ziele zur Steigerung der Effizienz und Effektivität identifiziert. Die Ermittlung von zielführenden Maßnahmen sowie deren Planung und Umsetzung schließt sich daran an. Anhand von vier Phasen kann das grundsätzliche Vorgehen eines Benchmarking-Prozesses beschrieben werden: Vorbereitung, Analyse, Vergleich und Verbesserung. In Abb. 2 wird dieser idealtypische Vorgang dargestellt.

Ablaufphasen des Benchmarking.JPG

Abbildung 2: Ablaufphasen des Benchmarking

Die erste Phase, die Vorbereitung, ist durch die Bestimmung einer Zielsetzung gekennzeichnet, dabei werden das Vergleichsobjekt sowie die relevanten Leistungsdimensionen festgelegt. In der Analysephase werden die erforderlichen Daten zusammengestellt und ausgewertet. Der Vergleich der Daten der Benchmarking-Partner dient der Ermittlung möglicher Leistungsdefizite. Zur Darstellung der Ergebnisse können Grafiken (z. B. „Spider“ oder „Z“-Diagramme) genutzt werden. Dies ermöglicht die anschauliche Darstellung verschiedener Dimensionen, wie Kosten, Zeit und Qualität zur Bewertung der Effizienz. Die mangelnde Gewichtung der verschiedenen Dimensionen ist jedoch nachteilig. Um dieses Problem zu lösen, können mehrdimensionale, mathematische Verfahren zur Messung der Effizienz eingesetzt werden. Die Data Envelopment Analysis (DEA) ist ein nützlicher Ansatz, da sie eine Bewertung der Effizienz auch bei einem Mangel an Marktpreisen und Gewichtungen der In- und Outputs ermöglicht. In der Verbesserungsphase werden, auf Grundlage der ermittelten Leistungsdefizite und unter Berücksichtigung der zuvor festgelegten Ziele, Maßnahmen abgeleitet und geplant. Schließlich erfolgt die Umsetzung der Maßnahmen zur zielgerichteten Verbesserung des Leistungsbereichs des Benchmarking-Prozesses.

Literatur

Camp, R., Benchmarking, Wien 1994.

Weber, J., Einführung in das Controlling, 9. Aufl., Stuttgart 2002.

Fischer, T., Möller, K., Schultze, W., Controlling – Grundlagen, Instrumente und Entwicklungsperspektiven, Stuttgart 2012.

Horváth, P., Herter, R.N., Benchmarking: Vergleich mit den Besten der Besten, in: Controlling 4, 1992.

Ersteinstellende Autoren

Prof. Dr. Klaus Möller

Geschäftsführender Direktor

Universität St. Gallen (HSG)

Institut für Accounting, Controlling und Auditing (ACA-HSG)

Lehrstuhl für Controlling / Performance Management

Tigerbergstrasse 9 | CH-9000 St.Gallen

Tel. +41 71 224 7406

Homepage: www.aca.unisg.ch | Mail: klaus.moeller@unisg.ch

Honorary Professor of Management Accounting

Institute of Management Accountants (IMA), USA

Homepage: www.imanet.org

Dipl.-Kfm. Tobias Flinspach