Stakeholder: Unterschied zwischen den Versionen
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Freemann, R.E. (2010): Stakeholder Theory, Cambridge University Press | Freemann, R.E. (2010): Stakeholder Theory, Cambridge University Press | ||
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==Ersteinstellender Autor== | ==Ersteinstellender Autor== |
Aktuelle Version vom 22. Juni 2018, 16:09 Uhr
Prüfsiegel gültig bis 2023
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Begriff Stakeholder meint alle Gruppen, die Ansprüche an eine Organisation (im Folgenden nur Unternehmen) stellen, z.B. Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber, Mitglieder, Verbände, Medien, Öffentlichkeit, Fiskus, Sozialversicherungen.
Definition
Der Ausdruck „Stake“ kann mit Einsatz, Anteil oder Anspruch übersetzt werden, „holder“ mit Eigentümer oder Besitzer. Mit Stakeholder werden alle diejenigen bezeichnet, die einen Anspruch / Interesse an einem Unternehmen haben.
Die ursprüngliche Definition des Stanford Research Institute (SRI) beschreibt Stakeholder als „those groups without whose support the organization would cease to exist“ („solche Gruppen, ohne deren Unterstützung die Organisation aufhören würde zu existieren“). Hier werden lediglich Shareholder, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Gläubiger und Gesellschaft als Anspruchsgruppen aufgezählt, die für das Überleben des Unternehmens essenziell sind. Freemann fasst diese enge Definition jedoch weiter, indem er eine wechselseitige Einflussnahme zwischen Stakeholdern und einem Unternehmen sieht. Folglich definiert er die Stakeholder einer Organisation als: „any group or individual who can affect or are affected by the achievement of the firm’s objectives“ („jede Gruppe oder Einzelperson, die die Erreichung der Unternehmensziele beeinflussen kann oder von dieser beeinflusst wird“). Diese Definition erweitert den Kreis der Stakeholder um Konkurrenten, Medien, Gewerkschaften, Behörden, kritische Interessengruppen, Kommunen, Politik usw., also auf externe Gruppen, die ebenfalls Ansprüche an das Unternehmen haben.
Folgerungen
Stakeholder sind Anspruchs- und Dialoggruppen eines Unternehmens, die von dem Geschäftsmodell eines Unternehmens und seinen unternehmerischen Tätigkeiten gegenwärtig oder in Zukunft direkt oder indirekt betroffen sind oder direkt oder indirekt darauf Einfluss nehmen (können). Eine erfolgreiche Unternehmungsführung muss die Interessen aller Anspruchsgruppen bei ihren Entscheidungen berücksichtigen, gewichten und mit Hilfe der Unternehmenskommunikation zielorientiert ausrichten. Die Basis eines erfolgreichen Stakeholder Managements ist Vertrauen. Als primäre Aufgabe kann die Sicherung der License to operate sowie Aufbau und Pflege der Reputation angesehen werden. Ziel von Unternehmenskommunikation ist das Herstellen der Kooperationsbereitschaft von Stakeholdern.
Abbildung zeigt Stakeholder spezifische Unterstützungspotenziale
Im Ansatz des Integrated Reporting können Stakeholder den Zugang und die Nutzung der für das Geschäftsmodell wichtigen Kapitalien/Vermögen ermöglichen oder verwehren. Umso wichtiger sind Aufbau und Pflege der Beziehungen zu den Stakeholdern durch die gesamte Organisation eines Unternehmens, unterstützt durch die Unternehmenskommunikation.
Methoden
Um die Bedeutung der einzelnen Stakeholder zu erkennen, bzw. Handlungsstrategien für die jeweilige Gruppe abzuleiten, können Stakeholder nach den Kriterien Macht, Legitimierung und Dringlichkeit priorisiert werden. Dazu sind Stakeholderanalysen und Stakeholdermaps sehr hilfreich. Um die Ziele des Unternehmens und der Stakeholder in Übereinstimmung zu bringen, kann die Wesentlichkeitsanalyse ein wichtiges Instrument sein. Diese wird bereits in dem Nachhaltigkeitsmanagement und im Integrated Reporting eingesetzt.
Literatur
Buchele, Pollmann, Schmidt (2016): Starter Kit Kommunikationscontrolling, Haufe
Fachkreis Kommunikations-Controlling (2010): Statement Grundmodell Kommunikations-Controlling, Internationaler Controllerverein, Gauting. [PDF]
Freemann, R.E. (2010): Stakeholder Theory, Cambridge University Press
Schmidt, W. et.al. (2015): Moderne Wertorientierung, Leitfaden des Internationalen Controller Verein, Haufe
Szyszka, P. (2017): Beziehungskapital: Akzeptanz und Wertschöpfung, Kohlhammer
Ersteinstellender Autor
Dipl.Kfm. Rainer Pollmann (für den Fachkreis Kommunikations-Controlling [1]), PRT-Pollmann & Rühm Training, Augsburg, http://www.prt.de