Durchschnittlicher Lagerbestand: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2020, 17:27 Uhr
Prüfsiegel gültig bis 2025
Inhaltsverzeichnis
Definition
Datenbeschaffung/Aufbereitung
Die für den durchschnittlichen Lagerbestand benötigten Werte können nicht dem Jahresabschluss (JA) entnommen werden. Sie sind im internen System (z.B. Warenwirtschaftssystem) zu finden. Der durchschnittliche Lagerbestand kann nicht nur in Stück, sondern z.B. auch in Gewicht oder Volumen berechnet werden, je nachdem welche Stoffe vorliegen.
Interpretation
Der durchschnittliche Lagerbestand zeigt an, wie hoch der Lagerbestand im Durchschnitt ist. Dabei kann eine pauschalisierte Berechnung (mit Anfangsbestand und Endbestand) sowie eine genaue Berechnung (mit Anfangsbestand und 12 Monatsendbeständen) durchgeführt werden. Für Vergleichszwecke reicht meist die pauschalisierte Berechnung aus. Bei Planungszwecken sollte jedoch die genaue Berechnung bevorzugt werden, da sie viel genauere Werte liefert und diese die Basis für eine gute Lager- und Produktionsplanung schaffen. Der durchschnittliche Lagerbestand sollte gering gehalten werden, um Lagerkosten zu sparen und das hier gebundene Kapital besser investiert werden kann. Der durchschnittliche Lagerbestand kann z.B. durch Just-in-Time verringert werden. Andererseits kann ein höherer Lagerbestand als Puffer bei Lieferverzögerungen dienen.
Beispiel
Anfangsbestand: 10.000 Stück
Endbestand: 9.000 Stück
Endbestand Januar: 11.000
Endbestand Februar: 9.000
Endbestand März: 8.000
Endbestand April: 10.000
Endbestand Mai: 12.000
Endbestand Juni: 8.000
Endbestand Juli: 9.000
Endbestand August: 8.000
Endbestand September: 11.000
Endbestand Oktober: 10.000
Endbestand November: 8.000
Endbestand Dezember: 9.000
Mit der pauschalisierten Berechnung erhält man einen durchschnittlichen Lagerbestand von 9.500 Stück, mit der genauen Berechnung einen durchschnittlichen Lagerbestand von 9.461,54 Stück.
Literatur
Ditz Kristoffer, Limitplanung im Textilhandel - Welche Fehler in der Kalkulation gemacht werden können, in: Controller Magazin (CM), 1/2017, S. 71.
Gleissner Harald/Möller Klaus, Fallstudien Logistik: Logistikwissen in der praktischen Anwendung, 2009, Gabler, S. 168.
Griemert Silke/Kröber Dennis/Demmel Andreas, Rüstzeitoptimierung, in: Controller Magazin (CM), 3/2017, S. 5.
Irgel Lutz, Handbuch für Kaufleute, 2. Auflage, 1989, S. 413.
Sabrautzky Thorsten, Erfolgreiche und Profitable Vertriebssteuerung, 2013, BoD, S. 68.
Schmidt Walter, PreisGeld – mehr als eine Recheneinheit, in: Controller Magazin (CM), 3/2017, S. 50.
Sellien Reinhold, Betriebswirtschaftslehre, Springer, S. 66.
Ersteinstellender Autor
Christoph Bieramperl