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Serviceorientierte Architektur (SOA): Unterschied zwischen den Versionen

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== Zusammenfassung ==
 
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Die Nutzung einer serviceorientierten Architektur (SOA) ermöglicht es Unternehmen auf verschärfte Wettbewerbsbedingungen zu reagieren, da sich interne Geschäftsprozesse schnell und dynamisch anpassen lassen. Die Grundidee einer SOA ist es, die Geschäftsprozesse eines Unternehmens in flexible Softwaremodule zu überführen und diese intelligent zu verknüpfen. Als Ergebnis entsteht eine anpassungsfähige Architektur der Informationstechnik, die der Optimierung von Prozessen und der Minimierung von Kosten dient. Die Stärke von der SOA liegt in der modularen Gestaltung der IT-Architektur, die auf den realen Geschäftsprozessen des Unternehmens basiert und diese durch flexibel einsetzbare Bausteine abbildet. Das Konzept der SOA wird daher als zukunftsorientierte Architektur bezeichnet.
Serviceorientierte Architekturen ('''SOA''') bieten Unternehmen einen Lösungsansatz, ihre Geschäftsprozesse schneller und dynamischer an die sich verändernden Rahmenbedingungen des national und international härter werdenden Wettbewerbs anzupassen. Das Konzept der SOA gilt als IT-Architektur der Zukunft. Das Ziel der SOA besteht darin, reale Geschäftsabläufe in bewegliche Softwaremodule zu übersetzen und intelligent zu verknüpfen. Ergebnis ist eine extrem flexible Architektur mit beträchtlichem Potenzial an Kostenminimierung und Prozessoptimierung. Der Hauptvorteil einer SOA liegt in der modularen Ausrichtung der IT-Architektur, die von konkreten Prozessen im Unternehmen ausgeht und sie realitätsgerecht in einzelnen, wieder verwendbaren Bausteinen abbildet.  
 
 
 
 
 
  
 
== Aufbau und Zielsetzung von Serviceorientierten Architekturen ==
 
== Aufbau und Zielsetzung von Serviceorientierten Architekturen ==
 
   
 
   
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Mit Hilfe einer SOA kann die Infrastruktur an den unternehmenseignen Geschäftsprozessen ausgerichtet werden, wodurch sich schneller Umfeld bedingte Anpassungen vornehmen lassen. Die SOA ist dabei nicht mit einer Technologie oder einem Softwareprodukt zu verwechseln, da es sich um ein technologieunabhängiges Architekturkonzept handelt. Es trägt dazu bei, Softwarearchitekturen flexibler zu gestalten und fördert dadurch die Nutzung bereits vorhandener Komponenten.
  
Das Konzept der SOA ermöglicht die Ausrichtung der Infrastruktur des Unternehmens an den Geschäftsprozessen sowie die Möglichkeit der schnellen Anpassung der Infrastruktur an die Veränderungen im Geschäftsumfeld. Bei den SOAs handelt es sich nicht um eine Technologie oder ein Softwareprodukt, sondern um ein technologieunabhängiges Architekturkonzept, das Softwarearchitekturen flexibler macht und hierdurch die Verwendung bereits bestehender Komponenten unterstützt. Diese Komponenten können mit unterschiedlichen Technologien entwickelt worden sein. Die durch SOA entstehende Architektur bestimmt die Funktionen einzelner Komponenten im Gesamtsystem. Kernprinzip ist der Aufbau von Softwaresystemen aus vorher lose gekoppelten Services. Ein Service ist bei SOA eine Softwarekomponente, die eine bestimmte, klar umrissene Funktion verrichtet. Ein Service könnte beispielsweise die Deckungsbeiträge eines Produktes in unterschiedlichen Vertriebsgebieten bereitstellen oder einen Zahlungsvorgang durchführen. Hierbei orientieren sich Services an den Bedürfnissen von Unternehmen und folgen der gedanklichen Logik von Geschäftsabläufen („Deckungsbeiträge eines Produktes in unterschiedlichen Vertriebsgebieten ausgeben“). Damit sind Services die kleinstmöglichen Bausteine, aus denen sich geschäftliche Abläufe sinnvoll zusammensetzen lassen. Services besitzen klar umrissene fachliche Aufgaben und kapseln Daten sowie Anwendungslogik. Im Konzept der SOA geht es darum, aus Services eine gesamte funktionsfähige Architektur zu konstruieren. Damit dies problemlos funktioniert, müssen die Dienste gekapselt sein, um ohne Rücksicht auf eventuelle Abhängigkeiten an anderer Stelle wieder verwendet werden zu können. Unter einer Kapselung versteht man das Gruppieren oder Abschotten von Datenstrukturen, wodurch der direkte Zugriff auf die interne Datenstruktur unterbunden wird und stattdessen über definierte Schnittstellen erfolgt. Diese müssen für die Benutzer der Dienste als Black Box erscheinen. Der Anwender liefert seine Eingabe folglich in einem bestimmten Format und erhält seine Ausgabe im selben Format, ohne dass er etwas über die Abläufe innerhalb des Service wissen muss. Hierdurch kann eine Anpassung des Codes eines Moduls ermöglicht werden, ohne andere Bausteine anpassen zu müssen.  
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Die Funktion der einzelnen Komponenten wird dabei durch die Struktur der SOA festgelegt. Zum Aufbau der Struktur werden die zuvor lose verbundenen Services zu einem Softwaresystem zusammengefügt. Jeder Service stellt innerhalb der SOA eine Softwarekomponente dar, die eine konkret definierte Funktion erfüllt. Die Bereitstellung der Deckungsbeiträge eines Produkts in verschiedenen Vertriebsgebieten ist ein Beispiel für die Funktion eines Services. Die Gestaltung der Services richtet sich dabei nach den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens und seinen spezifischen Geschäftsprozessen. Die Services bilden somit die kleinsten Komponenten mit denen die Prozesse realitätsnah zusammengesetzt werden. So kann unter Anwendung des Konzepts der SOA eine komplette, anwendungsorientierte Architektur aus den einzelnen Services konstruiert werden.  
 
 
  
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Um die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, müssen die Services gekapselt sein, damit sie auch an anderer Stelle eingesetzt werden können ohne, dass es zu Problemen durch Abhängigkeiten kommt. In diesem Zusammenhang bezeichnet Kapselung die Gruppierung oder Trennung von Datenstrukturen, um den Zugriff auf die interne Datenstruktur gezielt über definierte Schnittstellen zu steuern. Für die Anwender der Services erscheinen diese als Black Box. Entsprechend erfolgt die Dateneigabe des Anwenders und die Datenausgabe in einem bestimmten Format, die Abläufe innerhalb des Services muss er dabei nicht kennen. Diese Architektur ermöglicht es, Codes eines Moduls anzupassen ohne, dass weitere Komponenten verändert werden müssen.
  
 
== Nutzen von Serviceorientierten Architekturen ==
 
== Nutzen von Serviceorientierten Architekturen ==
  
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Die Strukturierung der Geschäftsprozesse durch die definierten Services innerhalb der IT-Architektur steigert die Übersichtlichkeit der Abläufe und fördert zudem die Anpassungsfähigkeit. Wobei die Anpassungsfähigkeit durch das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten gewährleistet wird. So ist es möglich, neue Komponenten unabhängig von der Technologie zu integrieren oder bestehende Komponenten der Architektur auszutauschen. Ebenso lassen sich Änderungen an einzelnen Komponenten vornehmen ohne dass verschiedene andere Anwendungen angepasst werden müssen. Gegenüber klassischen Software-Architekturen erleichtert die Flexibilität der SOA Anpassungen maßgeblich. Bei vollständiger Umsetzung nach dem Konzept der SOA setzt sich die gesamte IT-Architektur aus definierten, gekapselten Services zusammen, die bei Bedarf ausgetauscht oder angepasst werden können.
Die Abbildung des Geschäftsprozesses geschieht durch die lose Koppelung dieser Services zu einer Softwarearchitektur, die für Übersichtlichkeit und Flexibilität sorgt. Die Flexibilität entsteht durch die Veränderbarkeit des Zusammenspiels der Komponenten. Neue Komponenten können unabhängig von ihrer Technologie in die bestehende Architektur eingebaut werden und alte Komponenten ersetzen oder erweitern. Bisher machen die klassischen Architekturen von Software in Unternehmen Änderungen sehr komplex. Wenn sich etwa die Erfassungsmodalitäten einer gelieferten Ware änderten– weil z.B. die Erfassung durch einen Strichcode erfolgte –, musste ein Entwickler dies bisher direkt im Code der Anwendung anpassen, möglicherweise sogar in mehreren verschiedenen Anwendungen. Daher werden solche Teilfunktionen schon seit längerem in einzelne Module separiert, die man einzeln angleichen kann, und eine Abstimmung mit mehreren Stellen im Unternehmen unnötig wird. Eine konsequente Umstellung der Systemarchitektur auf Services setzt diesen Gedanken fort. Nach Umsetzung der SOA besteht die gesamte IT aus einzelnen, gekapselten Services, die sich einfach austauschen oder modifizieren lassen.  
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Die Grundlage für die Umsetzung der SOA ist eine Analyse der betrieblichen Abläufe, um  die Geschäftsprozesse in Form von Services abbilden zu können. Durch die Nutzung der SOA kann Transparenz geschaffen und Komplexität reduziert werden. Das Ziel ist die Aufdeckung von Optimierungspotentialen hinsichtlich der Prozessgestaltung und die damit einhergehende Unterstützung des Prozess(kosten)managements.
 
 
Zur Abbildung der Geschäftsprozesse durch Services ist eine Analyse der betrieblichen Abläufe nötig. Die Implementierung von SOA im Unternehmen reduziert auf diese Weise die Komplexität und deckt Optimierungspotentiale im Ablauf der Prozesse auf. So unterstützt die Implementierung von SOA das Prozess(kosten)management durch eine durchgängige Prozessorientierung. Am Beispiel des Teilprozesses „Vertrieb" können einige Vorteile durch den Einsatz von SOA aufgezeigt werden: Das Vertriebsprogramm greift auf die Daten der Buchhaltung zurück, während in einem weiteren Teilprozess die Buchhaltung mit dem Lagersystem gekoppelt wird. Die Services sind somit eine Art Baukastensystem zur Erstellung von individuell auf die Geschäftsprozesse ausgerichteten Applikationen.
 
 
 
 
 
Der modulare Aufbau führt einerseits zur
 
 
 
 
 
• Erhöhung der Flexibilität (vor allem durch schnelle Reaktion auf Prozessänderungen und einfache Integration neuer Komponenten) und andererseits zur
 
 
 
• Reduktion der Komplexität (vor allem durch die Kapselung der Funktionalität).
 
 
 
 
 
[[Bild:Die_Gestaltung_der_IT-Landschaft.JPG]]
 
 
Abb.1: Die Gestaltung der IT-Landschaft
 
  
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== Stand der Umsetzung ==
  
Abbildung 1 zeigt am Beispiel des Vertriebs, dass im Falle von Änderungen, Wartungen oder Ergänzungen an den einzelnen Datenbanken, diese nicht in sämtlichen Komponenten vollzogen werden müssen, da die Datenbanken aufeinander zugreifen können und eine redundante Datenhaltung umgangen wird. Somit kann eine erhebliche Effizienzsteigerung in der IT-Infrastruktur realisiert werden. Nachteilig wirkt sich aus, dass die Bereitstellung der Daten in standardisierter Form mit Performanceeinbußen verbunden sein kann.  
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In der Praxis ist die Umsetzung des Konzepts der SOA noch nicht so weit vorangeschritten. Dennoch wird nach ersten Erfahrungen vor allem eine Steigerung der Flexibilität positiv wahrgenommen. Jedoch ist die Wiederverwendung bereits bestehender Services bisher nur selten der Hauptgrund für die Anwendung der SOA. Eine mögliche Erklärung ist darin zu finden, dass der Nutzen der Erweiterung und des Austausches von Komponenten erst bei langfristiger Verwendung der Architektur relevant wird.
  
Bei der Gestaltung und Implementierung von Geschäftsprozessen wird häufig das Business Process Management (BPM) eingesetzt. Im Rahmen des BPM kann SOA zu einer schnelleren Anpassung der Geschäftsprozesse beitragen, indem die einzelnen Komponenten entlang des Prozesses zusammengesetzt werden.
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== Literatur ==
  
  
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• Dietsch, A., Goetz, T., Nutzenorientiertes Management einer Serviceorientierten Unternehmensarchitektur., in: Wirtschaftsinformatik 2005.
  
== Fazit und Stand der Umsetzung ==
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• Flinspach, T. Melski, A., Flexibilität ist alles – Eine Fallstudie zu Serviceorientierten Architekturen (SOAs), in: Economag 2008.
  
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• Krafzig, D., Banke, K., Slama, D., Enterprise SOA – Service-Oriented Architecture Best Practice, 2004.
Bislang liegen in der Praxis noch wenig Erfahrungen mit SOA vor. Unternehmen, in denen SOA bereits umgesetzt wurde berichten, vor allem von der gestiegenen Flexibilität zu profitieren. Die genannte Möglichkeit der Wiederverwendung von bestehenden Diensten wird nur selten als Hauptnutzen genannt. Dies könnte daran liegen, dass der Nutzeneffekt erst nach längerer Verwertung einer SOA relevant wird. Der entscheidende Vorteil einer SOA liegt in der modularen Ausrichtung dieser Architektur. Diese ermöglicht es, von konkreten Prozessen im Unternehmen auszugehen und sie realitätsgerecht in einzelnen, wieder verwendbaren Bausteinen abzubilden. Hierdurch werden nicht nur die Entwicklungskosten, sondern auch der Aufwand bei der Wartung und der zukünftigen Anpassung reduziert. Dadurch sichert SOA eine flexiblere Gestaltung von Geschäftsprozessen. Grundsätzlich ist jedoch wie für jede IT-Anwendung das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu prüfen, und es sind die zu unterstützenden Prozesse sorgfältig auszuwählen.  
 
  
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• Reinheimer, S./ Lang, F./ Purucker, J./ Brügmann, H., 10 Antworten zur SOA, in: Fröschle, H.-P., Reinheimer, S. (Hrsg.), Serviceorientiere Architekturen, Heidelberg 2007, S.7-17.
  
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• Weske, M., Business-Objekte – Konzepte, Architekturen, Standards, in: Wirtschaftsinformatik, 1999.
  
== Quellen ==
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== Ersteinstellende Autoren ==
  
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'''Prof. Dr. Klaus Möller'''
  
• Dietsch, A., Goetz, T. (2005), Nutzenorientiertes Management einer Serviceorientierten Unternehmensarchitektur., in: Wirtschaftsinformatik 2005.
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Geschäftsführender Direktor
  
• Flinspach, T. Melski, A. (2008), Flexibilität ist alles – Eine Fallstudie zu Serviceorientierten Architekturen (SOAs), in: Economag 2008.
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Universität St. Gallen (HSG)
  
• Krafzig, D., Banke, K., Slama, D. (2004), Enterprise SOA – Service-Oriented Architecture Best Practice.
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Institut für Accounting, Controlling und Auditing (ACA-HSG)
  
• Reinheimer, S, Lang, F., Purucker, J., Brügmann, H. (2007), 10 Antworten zur SOA, in: Fröschle, H.-P., Reinheimer, S. (Hrsg., 2007), Serviceorientiere Architekturen, Heidelberg 2007, S.7-17.
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Lehrstuhl für Controlling / Performance Management
  
• Weske, M. (1999), Business-Objekte – Konzepte, Architekturen, Standards, in: Wirtschaftsinformatik 1999.
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Tigerbergstrasse 9 | CH-9000 St.Gallen
  
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Tel. +41 71 224 7406
  
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Homepage: [http://www.aca.unisg.ch www.aca.unisg.ch] | Mail: [mailto:klaus.moeller@unisg.ch klaus.moeller@unisg.ch]
  
== Autoren ==
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Honorary Professor of Management Accounting
  
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Institute of Management Accountants (IMA), USA
  
Prof. Dr. Klaus Möller
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Homepage: [http://www.imanet.org www.imanet.org]
  
  
Kontaktadresse: '''Klaus.Moeller@unisg.ch'''
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Dipl.-Kfm. Tobias Flinspach
  
Homepage: [http://www.aca.unisg.ch] - www.aca.unisg.ch
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[[Kategorie: IT]]

Aktuelle Version vom 16. August 2019, 12:54 Uhr

Prüfsiegel gültig bis 2022

Zusammenfassung

Die Nutzung einer serviceorientierten Architektur (SOA) ermöglicht es Unternehmen auf verschärfte Wettbewerbsbedingungen zu reagieren, da sich interne Geschäftsprozesse schnell und dynamisch anpassen lassen. Die Grundidee einer SOA ist es, die Geschäftsprozesse eines Unternehmens in flexible Softwaremodule zu überführen und diese intelligent zu verknüpfen. Als Ergebnis entsteht eine anpassungsfähige Architektur der Informationstechnik, die der Optimierung von Prozessen und der Minimierung von Kosten dient. Die Stärke von der SOA liegt in der modularen Gestaltung der IT-Architektur, die auf den realen Geschäftsprozessen des Unternehmens basiert und diese durch flexibel einsetzbare Bausteine abbildet. Das Konzept der SOA wird daher als zukunftsorientierte Architektur bezeichnet.

Aufbau und Zielsetzung von Serviceorientierten Architekturen

Mit Hilfe einer SOA kann die Infrastruktur an den unternehmenseignen Geschäftsprozessen ausgerichtet werden, wodurch sich schneller Umfeld bedingte Anpassungen vornehmen lassen. Die SOA ist dabei nicht mit einer Technologie oder einem Softwareprodukt zu verwechseln, da es sich um ein technologieunabhängiges Architekturkonzept handelt. Es trägt dazu bei, Softwarearchitekturen flexibler zu gestalten und fördert dadurch die Nutzung bereits vorhandener Komponenten.

Die Funktion der einzelnen Komponenten wird dabei durch die Struktur der SOA festgelegt. Zum Aufbau der Struktur werden die zuvor lose verbundenen Services zu einem Softwaresystem zusammengefügt. Jeder Service stellt innerhalb der SOA eine Softwarekomponente dar, die eine konkret definierte Funktion erfüllt. Die Bereitstellung der Deckungsbeiträge eines Produkts in verschiedenen Vertriebsgebieten ist ein Beispiel für die Funktion eines Services. Die Gestaltung der Services richtet sich dabei nach den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens und seinen spezifischen Geschäftsprozessen. Die Services bilden somit die kleinsten Komponenten mit denen die Prozesse realitätsnah zusammengesetzt werden. So kann unter Anwendung des Konzepts der SOA eine komplette, anwendungsorientierte Architektur aus den einzelnen Services konstruiert werden.

Um die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, müssen die Services gekapselt sein, damit sie auch an anderer Stelle eingesetzt werden können ohne, dass es zu Problemen durch Abhängigkeiten kommt. In diesem Zusammenhang bezeichnet Kapselung die Gruppierung oder Trennung von Datenstrukturen, um den Zugriff auf die interne Datenstruktur gezielt über definierte Schnittstellen zu steuern. Für die Anwender der Services erscheinen diese als Black Box. Entsprechend erfolgt die Dateneigabe des Anwenders und die Datenausgabe in einem bestimmten Format, die Abläufe innerhalb des Services muss er dabei nicht kennen. Diese Architektur ermöglicht es, Codes eines Moduls anzupassen ohne, dass weitere Komponenten verändert werden müssen.

Nutzen von Serviceorientierten Architekturen

Die Strukturierung der Geschäftsprozesse durch die definierten Services innerhalb der IT-Architektur steigert die Übersichtlichkeit der Abläufe und fördert zudem die Anpassungsfähigkeit. Wobei die Anpassungsfähigkeit durch das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten gewährleistet wird. So ist es möglich, neue Komponenten unabhängig von der Technologie zu integrieren oder bestehende Komponenten der Architektur auszutauschen. Ebenso lassen sich Änderungen an einzelnen Komponenten vornehmen ohne dass verschiedene andere Anwendungen angepasst werden müssen. Gegenüber klassischen Software-Architekturen erleichtert die Flexibilität der SOA Anpassungen maßgeblich. Bei vollständiger Umsetzung nach dem Konzept der SOA setzt sich die gesamte IT-Architektur aus definierten, gekapselten Services zusammen, die bei Bedarf ausgetauscht oder angepasst werden können. Die Grundlage für die Umsetzung der SOA ist eine Analyse der betrieblichen Abläufe, um die Geschäftsprozesse in Form von Services abbilden zu können. Durch die Nutzung der SOA kann Transparenz geschaffen und Komplexität reduziert werden. Das Ziel ist die Aufdeckung von Optimierungspotentialen hinsichtlich der Prozessgestaltung und die damit einhergehende Unterstützung des Prozess(kosten)managements.

Stand der Umsetzung

In der Praxis ist die Umsetzung des Konzepts der SOA noch nicht so weit vorangeschritten. Dennoch wird nach ersten Erfahrungen vor allem eine Steigerung der Flexibilität positiv wahrgenommen. Jedoch ist die Wiederverwendung bereits bestehender Services bisher nur selten der Hauptgrund für die Anwendung der SOA. Eine mögliche Erklärung ist darin zu finden, dass der Nutzen der Erweiterung und des Austausches von Komponenten erst bei langfristiger Verwendung der Architektur relevant wird.

Literatur

• Dietsch, A., Goetz, T., Nutzenorientiertes Management einer Serviceorientierten Unternehmensarchitektur., in: Wirtschaftsinformatik 2005.

• Flinspach, T. Melski, A., Flexibilität ist alles – Eine Fallstudie zu Serviceorientierten Architekturen (SOAs), in: Economag 2008.

• Krafzig, D., Banke, K., Slama, D., Enterprise SOA – Service-Oriented Architecture Best Practice, 2004.

• Reinheimer, S./ Lang, F./ Purucker, J./ Brügmann, H., 10 Antworten zur SOA, in: Fröschle, H.-P., Reinheimer, S. (Hrsg.), Serviceorientiere Architekturen, Heidelberg 2007, S.7-17.

• Weske, M., Business-Objekte – Konzepte, Architekturen, Standards, in: Wirtschaftsinformatik, 1999.

Ersteinstellende Autoren

Prof. Dr. Klaus Möller

Geschäftsführender Direktor

Universität St. Gallen (HSG)

Institut für Accounting, Controlling und Auditing (ACA-HSG)

Lehrstuhl für Controlling / Performance Management

Tigerbergstrasse 9 | CH-9000 St.Gallen

Tel. +41 71 224 7406

Homepage: www.aca.unisg.ch | Mail: klaus.moeller@unisg.ch

Honorary Professor of Management Accounting

Institute of Management Accountants (IMA), USA

Homepage: www.imanet.org


Dipl.-Kfm. Tobias Flinspach